Nun zu einem klassischen Thema der Kommunikation: Die berühmte Aussage man kann nicht nicht kommunizieren bestätigt sich aktuell am Beispiel von Horst Köhler – unserem ehemaligen Bundespräsidenten. Wer wenigstens bis zu seiner Verabschiedung mit einer Erklärung für seinen verantwortungslosen Spontan-Rücktritt gerechnet hat, wurde von Köhler eines besseren belehrt. Köhler schweigt und lässt uns ratlos zurück. Keine Erklärung nirgends. Was das bewirken kann haben wir in den Wochen seit seinem Rücktritt gemerkt: unheilvolle Spekulationen über die Beweggründe seines Handelns (Depression oder andere Krankheiten), Unverständnis in der Bevölkerung und selbst bei Menschen, die es gut mit ihm meinen, sowie eine Beschädigung seiner Reputation und die des Amtes. Und das alles, weil Horst Köhler zu seinen Beweggründen eisern schweigt. Wenigstens zu seiner Verabschiedung hätte man erklärende Worte erwartet. Die Kommunikation ist in diesem Fall also gründlich schief gegangen.