Dienstag

Megablockbuster


Schon seit längerem gibt es bei Medienleuten den Drang zu Superlativen. Besonders im Sport-Bereich ist schnell von Sensationen oder einem Wunder die Rede. Auch jeder etwas außergewöhnliche Treffer eines Fußballers wird sofort zum "Tor des Monats" erhoben. Viele von diesen Toren werden es dann doch nicht. Am weitesten treiben es allerdings diejenigen, die einen Superlativ noch weiter pushen wollen, obwohl sie damit oft das Gegenteil erreichen. So zum Beispiel der "Megablockbuster" auf Pro7.

Blockbuster reicht nicht mehr
Pro7 bewirbt seine Spielfilme für den Sonntagabend mit dem Begriff "Megablockbuster". Diese Steigerung ist aus meiner Sicht kontraproduktiv und hat eher einen lächerlichen Anstrich. Das Wort Blockbuster steht schon für besonders erfolgreiche Spielfilme, die eine außergewöhnliche Stellung haben. Es gibt gar keinen Grund hier noch einen draufzusetzen. Das vorgesetzte "Mega" zerstört eher den starken Ausdruck des Begriffs Blockbuster. Hier findet in der Aussprache fast schon eine Relativierung statt, die das Wort schwächt. Und außerdem habe ich bei dieser zusätzlichen Steigerung das Gefühl, dass Pro7 seinen eigenen Filmen nicht ganz traut. Sind es eigentlich gar keine richtigen Blockbuster? Müssen die Filme mit einem künstlichen Wort aufgepumpt werden?

Mein Rat an Pro7: Traut eurem Filmangebot und macht es nicht durch überflüssige Werbebegriffe schwächer als es ist. Denn viele Sonntagsfilme sind wirkliche Blockbuster und haben eine künstliche Aufwertung gar nicht nötig. Ebensowenig wie schöne Tore. Das sieht jeder selbst.