Dienstag

Die Bedeutung der Marke

Manchmal macht es ja doch Sinn Zeitungen aufzuheben, damit man noch einen Artikel lesen kann. Gelohnt hat es sich bei der Süddeutschen Zeitung und dem Artikel "Sinnfabriken - Warum Bedeutung längst mehr wert ist als Geld" von Tim Leberecht. Darin geht es um die gewandelte Bedeutung des Markenbegriffs. Hier eine Zusammenfassung:

1. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts kommen zum Markenbegriff immer mehr Elemente wie die Kundenerfahrung, die Unternehmenskultur und das Geschäftsgebaren.

2. In den 90er Jahren wird darüber hinaus der Zusammenhang zwischen Kaufentscheidung und der ethischen Integrität einer Marke nachgewiesen. Somit wurde die Marke auch zum Gewissen einer Firma. Daraus ergibt sich, dass Unternehmen mit ihrer Marke eine eigene Ideologie mit einer These vertreten sollten.

3. Im Jahr 2005 kommt über Kevin Roberts, Saatchi&Saatchi, der Begriff der "Love Marks" auf. Womit Marken regelrecht romantische Qualitäten wie Sinnlichkeit und Intimität zugesprochen werden. Also eine emotionale Markenbotschaft.

4. Mit den sozialen Medien wird aus einer Marke nicht nur eine Botschaft, die etwas vermittelt, sondern ein Partner für den Dialog. Marken können über Netzwerke und Kooperation Gemeinschaft schaffen. Damit das funktioniert benötigen sie folgende Elemente: Überraschung, Seltenheitswert, soziale Intelligenz und Transzendenz. Sinnstiftende Marken engagieren sich daher als profitorientierte Aktivisten. Als Beispiel wird der amerikanische Schuh- und Bekleidungsvertrieb "Zappos" genannt, der sich als Lieferant von Glücksmomenten versteht.

Dies führt zu einem sinnstiftenden Kapitalismus und damit eventuell zu einem zukunftsfähigen Kapitalismus.